Hypoglykämie bei diabetischen Hunden und Katzen

Bei zu hoher Insulindosis können klinische Symptome von Hypoglykämie auftreten.

Hypoglykämie kann auch durch Ereignisse ausgelöst werden, die eine relative Insulin-Überdosis verursachen:

  • Appetitlosigkeit
  • Erbrechen
  • übermäßige körperliche Bewegung
  • Remission des Diabetes bei Katzen – eine Fortsetzung der Behandlung mit der ursprünglichen Insulindosis führt zu Hypoglykämie

Klinische Symptome

Die klinischen Symptome von Hypoglykämie sind in aufsteigender Reihenfolge ihres Schweregrads:

  • Hunger
  • Rastlosigkeit
  • Zittern
  • Ataxie
  • Orientierungslosigkeit
  • Krämpfe und Koma

Einige Tiere sind auch einfach sehr ruhig und haben keinen Appetit.

Behandlung

Notfallbehandlung bei Hypoglykämie

Sofortige orale Gabe von Glukoselösung oder Honig (1 g pro kg Körpergewicht).
Bei Tieren, die einen Kollaps erlitten haben, sollten keine großen Flüssigkeitsmengen eingeflößt werden, weil dies zu einer Aspirationspneumonie führen kann. Stattdessen sollten die Gingiva oder die Zunge des Tieres mit kleinen Mengen von Glukoselösung oder Honig eingerieben werden.

In schweren Fällen oder wenn die orale Gabe wirkungslos ist, kann eine intravenöse Gabe von Dextroselösung (50%) erfolgen. Dosis bei Hypoglykämie: 1-5 ml 50%-ige Dextrose durch langsame intravenöse Injektion (über 10 Minuten)* – nicht zur Korrektur des Blutzuckerspiegels, sondern zur Beseitigung der klinischen Symptome.

*(Quelle: BSAVA Small Animal Formulary. Ed Tennant B. 4. Auflage. BSAVA, UK. S. 124)

Besitzer von diabetischen Heimtieren sollten immer eine Glukosequelle zur Hand haben.

Nach erfolgreicher Notfallbehandlung mit oralen Glukosegaben sollten kleine Futtermengen in Intervallen von 1-2 Stunden gegeben werden, bis die Auswirkungen der Insulin-Überdosis beseitigt wurden.

Wenn die Insulindosis zu hoch ist, sollte sie verringert werden, z. B. um mindestens 10%. Eventuell ist zur angemessenen Korrektur der Insulindosis die Erstellung einer seriellen Glukosekurve erforderlich.